Was, wenn Zucker gar nicht das Problem ist?
- BSR Families

- 5. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Sondern die Normalität, mit der wir ihn stillschweigend füttern.

Tag für Tag, Snack für Snack – ohne zu merken, wie er uns und unsere Kinder verändert.
Zucker beeinflusst nicht nur unsere körperliche Gesundheit. Er wirkt auch auf das Gehirn. Auf die Gefühle. Auf das Verhalten. Und oft unterschätzen wir das – weil wir es selbst nie gelernt haben.
Aber genau hier beginnt Veränderung.
Zucker wirkt – auch, wenn wir es nicht wahrhaben wollen
Zucker hat viele Gesichter – und die meisten tragen ein freundliches Lächeln auf der Verpackung. Ob Fruchtjoghurt, Müsliriegel, Babygläschen oder Tomatensoße: Überall steckt er drin. Oft versteckt. Immer gewollt.
Doch was passiert, wenn Zucker zur Hauptenergiequelle wird – besonders bei Kindern?
Eine britische Langzeitstudie zeigt: Kinder und Erwachsene, die regelmäßig hohe Mengen zugesetzten Zucker konsumieren, haben ein deutlich höheres Risiko, an Depressionen oder Angststörungen zu erkranken. Es geht hier nicht um die Süße aus Früchten – sondern um künstlich zugesetzten Zucker in industriell verarbeiteten Produkten.
👉 Die WHO empfiehlt maximal 25 g zugesetzten Zucker pro Tag für Kinder – das sind etwa 6 Teelöffel.
In der Realität kommen viele Kinder jedoch auf das Vier- bis Sechsfache: bis zu 150 g täglich.
Das entspricht etwa 30 Teelöffeln oder 6 Tassen Zucker – jeden Tag.
Und nein, die kommen nicht nur aus Süßigkeiten. Sondern oft aus:
Fruchtjoghurt & Kinderquark
Müsliriegeln & Frühstückscerealien
Kindertees & Saftboxen
Toastbrot, Pizza, Ketchup & Fertiggerichten
„Zahnschonenden“ Bonbons
sogar Babygläschen
Zucker macht nicht nur müde oder hyperaktiv. Er kann traurig machen. Richtig traurig. Und wenn Eltern sagen: „Er war heute so neben sich“ – lohnt sich oft ein Blick in die Brotdose.
Bei uns zu Hause war Zucker kein Zufall –
sondern eine Entscheidung.
Von Anfang an haben wir bewusst auf gute Ernährung geachtet.
Keine Gummibärchen, keine süßen Getränke, kein versteckter Zucker.
Dafür Bananen, Dattelpaste, Ahornsirup – echtes Essen mit echter Energie.
Unser Sohn war fröhlich, ausgeglichen – und zufrieden mit dem, was er kannte.
Bis der Kindergarten kam.
Kindergeburtstag. Gummibärchen. Alle aßen mit – also tat er es auch.
Und dann kam der Zuckerschock.
Ich weiß noch, wie ich ihn an diesem Tag abholte und die Erzieherin mich fragte:
„Was war denn heute nur mit ihm los? Er war völlig neben der Spur.“
Die Antwort war so simpel wie schmerzhaft:
Z U C K E R
Zum ersten Mal in dieser Menge.
Und sein kleiner Körper wusste nicht, wohin mit der plötzlichen Energie.
Das war der Moment, in dem wir begriffen:
Es geht nicht um Verbote.
Sondern um Bewusstsein.
Um das, was im Körper und im Nervensystem unserer Kinder wirklich passiert, wenn wir ihnen den süßen Standard unserer Gesellschaft servieren. Und darum, was wir ihnen stattdessen schenken könnten:
Stabilität. Ausgeglichenheit. Und echte, nährende Süße.
Heute – viele Jahre später – holt sich unser Teenager zum Mitternachtssnack keine Chips, kein Schokobrötchen, sondern er macht sich
eine Nice-Cream.
Aus gefrorener Banane.
Ganz ohne Anleitung, ganz ohne Diskussion.
Einfach, weil es ihm guttut.
Das ist Prägung. Und Hoffnung.
Zuckerarten verstehen
Die Zuckerfalle liegt nicht nur im Kuchen – sondern im Etikett.
Viele Eltern achten inzwischen auf das Wort „zuckerfrei“. Doch die Industrie hat längst neue Wege gefunden, unsere Kinder zu süßen:
Glukosesirup
Maltodextrin
Dextrose
Fruktose
Invertzuckersirup
Reissirup
Saccharose
Gerstenmalzextrakt
All das ist zugesetzter Zucker – selbst wenn das Wort „zuckerfrei“ groß auf der Verpackung steht.
Und dann gibt es noch die anderen Süßmacher:
⚠️ Aspartam – ein unterschätztes Risiko?
Viele „zuckerfreien“ Produkte enthalten stattdessen künstliche Süßstoffe – allen voran Aspartam.
Offiziell gelten sie als „sicher“.
Doch Studien zeigen:
👉 Aspartam steht in Verdacht, das Risiko für bestimmte Krebsarten zu erhöhen – insbesondere bei regelmäßigem Konsum.
👉 Zudem gibt es Hinweise, dass Süßstoffe genauso wie Zucker den Stoffwechsel beeinflussen, Entzündungen fördern und sogar das Risiko für Depressionen steigern können.
Besonders Kinder, deren Körper und Nervensystem sich noch entwickeln, sollten laut vieler unabhängiger Experten so wenig wie möglich davon aufnehmen.
Und womit süßen wir?
Bei uns zu Hause hat sich ein Mix aus Bananen, Dattelpaste und Ahornsirup bewährt.
Warum?
🍌 Banane bringt Kalium, Ballaststoffe und eine natürliche Cremigkeit
🌴 Dattelpaste enthält Eisen, Magnesium und stabile Energie
🍁 Ahornsirup punktet mit Antioxidantien, entzündungshemmenden Verbindungen und einem unvergleichlich runden Geschmack
Ja – Ahornsirup ist auch Zucker.
Aber er ist unverarbeitet, enthält begleitende Nährstoffe – und:
er kommt aus der Natur und nicht aus dem Labor.
Was wir vermeiden:
👉 Erythrit, Xylit, Stevia oder andere Zuckeralkohole.
Nicht, weil sie per se „schlecht“ sind – sondern weil Kinder vor allem eines brauchen: Echtheit. Kein Ersatz.
Ziel ist nicht Kontrolle – sondern Bewusstsein.
Zum Staunen. Zum Umdenken. Zum gemeinsamen Nachfragen:
Braucht mein Kind das wirklich – oder ist das nur Gewohnheit?
Eine süße Idee, die dein Kind lieben wird:
Naturjoghurt + 1 TL Honig + Beeren + Nüsse
→ schmeckt besser als jeder Fruchtjoghurt.
Ohne Aromen. Ohne Farbstoffe. Ohne versteckten Zucker.
Dafür mit echter Liebe 💛
Der erste Schritt: Mitlesen. Mitzählen. Mitfühlen.
Wir möchten dich einladen – nicht zum Verzicht.
Sondern zum Erkennen.
Setz dich doch diese Woche einmal mit deinem Kind hin und führt ein Zuckertagebuch.
Nicht streng. Sondern neugierig.
👉 Was wurde gegessen?
👉 Wo steckt überall Zucker drin – auch, wenn es nicht offensichtlich ist?
👉 Wie fühlt sich dein Kind abends – mit oder ohne Zucker?
Ein kleiner Test, der große Wirkung haben kann.
Denn Kinder spüren sehr wohl, was ihnen guttut.
Sie müssen es nur erleben dürfen.
Wenn du jetzt denkst:
Okay – aber was kann ich konkret kochen, backen oder süßen?
👉 Dann schnapp dir mein Banana-Ebook.
Voll
mit familientauglichen Rezepten – natürlich süß,
ohne Industriezucker, ohne Ersatzstoffe.
Und falls du schon zu unseren 5 Lieblingsrezepten aus der Community gegriffen hast:
Perfekt – dann hast du den ersten Schritt längst gemacht.
Jetzt geht’s weiter – mit noch mehr Inspiration, noch mehr Wirkung, noch mehr Wow, das geht auch ohne Zucker?
Weil du das kannst.
Weil dein Kind das wert ist.
Und weil Veränderung nicht mit Verboten beginnt –
sondern mit Verstehen.
Unser Lieblingsrezept für Dattelpaste:

Datteln entsteinen, mit heißem Wasser bedecken und 10 Minuten einweichen.
Dann mit etwas Einweichwasser pürieren – bis zur gewünschten Konsistenz.
🥄 Im Kühlschrank hält sie sich 1–2 Wochen.
Perfekt zum Süßen von Porridge, Joghurt, Pancakes, Riegeln, Energy Balls oder Nice-Cream.
👉 Bonus-Tipp: Ein Hauch Zimt oder Vanille macht sie noch runder im Geschmack.
Denn manchmal beginnt Veränderung nicht mit einem Verbot – sondern mit einem Löffel Naturjoghurt, einem Lächeln deines Kindes und dem Wissen: Du machst gerade etwas ganz Große



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